Telekom Baskets Bonn 90:92 - Entsetzte Gesichter nach der Heimpleite gegen Ulm

03.02.2014 07:45

Von Gerhard Mertens
BONN. Als die Schlusssirene ertönte, ließ fassungsloses Entsetzen die Gesichter von Spielern und Fans entgleiten. Noch versuchte Trainer Mathias Fischer wild gestikulierend das Unabwendbare abzuwenden. Die Zeit sei abgelaufen gewesen, bevor der Ball die Hand von Trent Plaisted verlassen hatte, wollte er klarmachen.

Doch es nutzte nichts. Die Schiedsrichter waren sich über das Gegenteil einig und besiegelten die Niederlage. Die Telekom Baskets Bonn verloren ihr Heimspiel gegen ratiopharm Ulm mit 90:92 (15:26, 21:17, 23:20, 25:21, 6:8) nach Verlängerung. Eben noch hatte man im Telekom Dome sein eigenes Wort nicht verstanden, hatten die Bonner Fans unter den 5490 Zuschauern ihre Mannschaft ohrenbetäubend laut angepeitscht, ehe sich in ihrem Lager Totenstille einstellte.

Die wurde nur von dem Häufchen jubelnder Ulmer Fans und den auf dem Feld herumspringenden Gäste-Spielern gestört. Eine große kämpferische Leistung der Baskets in einer über weite Strecken hochklassigen, intensiven und phasenweise hitzigen Begegnung war nicht belohnt worden.

"Dieses Spiel hatte unglaublich viele Facetten. Man kann gar nicht alle aufzählen", stellte Ulms Coach Thorsten Leibenath fest. Großartige Aktionen in Angriff und Verteidigung, strittige Schiedsrichterentscheidungen, verbale Scharmützel unter den Spielern und manchmal haarsträubende Patzer waren die Gewürze für einen scharfen Cocktail, der für viel Feuer im Telekom Dome sorgte.

Nach dem ersten Viertel war nicht unbedingt zu erwarten, dass es so spannend und dramatisch werden würde. Die Bonner leisteten sich einen Fehlstart, sie lagen nach acht Minuten mit 8:21 in Rückstand. "Wenn ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann den, dass wir da nicht bereit waren und nicht die richtige Intensität hatten. Wir haben dann lange gebraucht, um uns aus diesem Loch wieder rauszuspielen", sagt Fischer. Im Angriff wirkte sein Team hektisch und unkonzentriert und bekam dadurch auch in der Defensive Probleme, weil Ulm missglückte Würfe zu schnellen Attacken nutzte.

Der Bonner Durchhänger dauerte etwa 13 Minuten bis zum 17:32. Vor allem die Einwechselung von Steve Wachalski machte sich positiv bemerkbar. Der 31-Jährige krönte seinen leidenschaftlichen Auftritt mit einem Dreier zum 26:32. Die Duelle wurden immer verbissener. Ulms Per Günther, bis dahin mit drei Dreiern erfolgreich, überdrehte und war kurz vor einem Technischen Foul. Nicht wenige meinten, die Referees hatten zu viel Geduld mit ihm. Fortan begleitete ein wütendes Pfeifkonzert die Aktionen des Nationalspielers. Nach Tony Gaffneys Korb zum 32:36 waren die Gastgeber in Schlagdistanz.

Doch es gab immer wieder Phasen, in denen ihnen zu viele Fehler unterliefen. Beim 39:53 betrug der Rückstand wieder 14 Punkte. Doch wieder kämpften sich die Bonner zurück, machten defensiv unglaublich viel Druck und hatten einen Ryan Brooks, der offensiv heiß lief. Ein 11:0-Lauf bedeutete den Anschluss zum 50:53, und als Brooks kurz vor Ende des dritten Durchgangs zum 59:61 traf, hatte er in diesem Viertel 14 seiner insgesamt 20 Punkte erzielt.

Ein Freiwurf von Benas Veikalas bedeutete das 69:69, ein Dreier des bis dahin unglücklich agierenden Litauers kurze Zeit später die erste Führung. Leider musste Wachalski verletzt vom Feld; er war mit dem Fuß umgeknickt. Doch Bonn blieb dran, legte durch Brooks und Gaffney zum 82:76 nach. Gut zwei Minuten waren noch zu spielen, zwei Minuten, in denen die Hausherren vieles falsch machten. Sie gaben mehrere leichte Korbleger ab, waren auch im Rebound nicht präsent und trafen im Angriff falsche Entscheidungen. Ausgerechnet Jordan, der mit 13 Assists glänzte (Saisonbestwert), versuchte sich mit zwei unnötigen Dreiern, die ihr Ziel nicht fanden, so dass Ulm die Verlängerung schaffte - mit bekanntem Ausgang.

Durch die Niederlagen der Konkurrenz bleibt es im Rennen um die unteren Play-off-Plätze richtig spannend. Am Mittwoch (20 Uhr, O2-Arena) müssen die Baskets aber zunächst in der Qualifikation ums Top Four im BBL-Pokal bei Alba Berlin antreten.
Die Statistik

Telekom Baskets: McCray 5 Punkte/1 Dreier (10:54 Minuten Spielzeit), Looby 4 (8:02), Veikalas 12/1 (24:22), Brooks 20/2 (38:48), Mangold 9/3 (17:47), Jordan 5 (41:11), Koch (2:00), Gaffney 15/1 (36:52), Wachalski 8/2 (8:48), McLean 12/1 (36:16).
Ratiopharm Ulm: Günther 17/3, Theis 16/2, Sosa 13/2, Hess, Long 9/1, Clyburn 19/3, Howard 6, Schwethelm, Hummer, Plaisted 12.

Trefferquote: Bonn 42 Prozent (32/77), Ulm 47 Prozent (34/72), Dreierquote: Bonn 41 Prozent (12/29), Ulm 42 Prozent (11/26), Freiwurfquote: Bonn 67 Prozent (14/21), Ulm 65 Prozent (13/20), Rebounds: Bonn 39 - Bester: Gaffney 8, Ulm 46 - Bester: Clyburn 12, Assists: Bonn 24 - Bester: Jordan 13, Ulm 13, Ballverluste: Bonn 12, Ulm 17, Ballgewinne: Bonn 9, Ulm 6, Fouls: Bonn 18, Ulm 24

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Artikel vom 02.02.2014


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